Die Flammen züngelten gen Himmel, dichte Rauchschwaden stiegen auf an diesem 29. September im Jahre 1867. Menschen eilten aus allen Himmelsrichtungen herbei nach Zwischenbrücken, sahen hilflos dabei zu, wie sich das Feuer auf der Suche nach Nahrung tiefer in das Gebäude fraß. Die Helfer bildeten Menschenketten, schöpften Wasser aus dem nahe gelegenen Stadtgraben und aus der Hunte und gossen Eimer für Eimer in das wütende Flammenmeer. Spritzenmannschaft und Rettungskorps eilten heran, doch aller Einsatz kam zu spät – der Gasthof in Zwischenbrücken 14 brannte bis auf die Grundmauern ab, zwei weitere Wohnhäuser wurden ebenfalls Opfer des Feuers.
Wildeshausen, 1867 noch eine überschaubare Stadt in Zeiten zunehmender Industrialisierung, lebte damals wie heute von der Hilfsbereitschaft der Menschen. Ein Jahr nach dem Brand wurde der Gasthof neu errichtet und prägt seither das Eingangsbild der Wittekindstadt. Heute ist das Gebäude, das sich inzwischen im Besitz der Familie Luthardt befindet, unter dem Namen Hannoverscher Hof bekannt.